Die Raiffeisenbank Emsland-Mitte eG heißt künftig Raiffeisenbank Ems-Vechte eG. Dies beschlossen die Mitglieder auf der Generalversammlung. Damit übernimmt die Genossenschaft auch für das Bankgeschäft den seit 2012 in der Region eingeführten und etablierten Namen des Warengeschäftes. Grund für die Namensänderung war die Stärkung der einheitlichen Wirkung nach innen und außen. „Der Wunsch nach einer Namensänderung ist vielfach aus der Kundschaft und auch von Mitarbeitern in der jüngeren Vergangenheit an uns herangetragen worden. Das hat letztendlich sowohl Vorstand, Aufsichtsrat als auch Warenbeirat dazu bewogen der Versammlung heute diesen Vorschlag zu unterbreiten“, sagte Vorstandsmitglied Andreas Terfehr. „Wir sind froh über die breite Zustimmung unserer Mitglieder zu dieser Namensänderung.“
Überdurchschnittliche Jahresbilanz- und Bankkennzahlen
Josef Mescher, seit Anfang des Jahres neues Vorstandmitglied, präsentierte die Jahresbilanz- und Bankkennzahlen für 2018. „Im Konzert der insgesamt noch 875 Genossenschaftsbanken in Deutschland mit rund 18,6 Mio. Mitgliedern spielt unsere Raiffeisenbank mit ihren insgesamt mehr als 6.000 Mitgliedern sowie einer Bilanzsumme von mehr als 480 Mio. Euro in der Region Emsland/Grafschaft Bentheim weiterhin eine bedeutende Rolle“, so Mescher. Die Ausleihungen im Kreditgeschäft stiegen erneut überdurchschnittlich um fast sieben Prozent auf mehr als 363 Mio. Euro an. Die Kundeneinlagen stiegen ebenfalls um fast sieben Prozent auf annähernd 190 Mio. Euro. Die Refinanzierung über andere Kreditinstitute stieg insgesamt um mehr als zehn Prozent auf über 211 Mio. Euro. „Das für unser Wachstum erforderliche wirtschaftliche Eigenkapital konnten wir weiter um fast fünf Prozent auf annähernd 72 Mio. Euro steigern“, sagte Mescher. Auch bei Zins- und Provisionsüberschüssen konnten für das Jahr 2018 deutliche Steigerungen verzeichnet werden.
Starkes Wachstum im Mischfuttergeschäft
Vorstandsmitglied Albert Weersmann präsentierte die wichtigsten Warenkennzahlen. Der von Weersmann als „Brot- und Buttergeschäft der Genossenschaft“ bezeichnete Bereich Mischfutter konnte entgegen dem negativen landes- und bundesweiten Trend das siebte Jahr in Folge sowohl im Absatz (plus sechs Prozent) als auch im Umsatz (plus zehn Prozent) zulegen. Wachstum war in allen Futtersparten zu verzeichnen. „Besonders im Bio-Bereich als auch beim Geschäft mit niederländischen Futterkunden gibt es einen außerordentlichen Wachstumstrend“, sagte Weersmann. Im Bereich der Düngemittel konnte der Absatz ebenfalls auf mehr als 84.000 Tonnen gesteigert werden. Preisbedingt war der Umsatz rückläufig. Für 2019 erwartet Weersmann Einschnitte aufgrund der zu erwartenden Veränderungen im Bereich der Düngereform.
144 Lkw-Ladungen pro Tag
Die Marktanteile im Bereich Pflanzenschutz und Saatgut konnten um vier Prozent ausgebaut werden. Im laufenden Jahr ist Weersmann optimistisch, die Marktanteile mindestens halten zu können. Im Bereich Energie waren die Umsätze vor allem preisbedingt um mehr als 13 Prozent auf 47 Mio. Euro deutlich gestiegen. „In 2018 hat die Genossenschaft erstmals mehr als 1 Mio. Tonnen umgeschlagen. Das sind umgerechnet 144 Lkw-Ladungen pro Tag, die an unseren 26 Warenstandorten bewegt werden. Das ist eine beeindruckende Menge, für die wir allen Mitarbeitern und unseren Kunden Respekt und Dank zollen.“
Digitalisierungsangebote mit „kwitt“ und myfarmvis“
Der Geschäftsführer für das Warengeschäft Wilhelm Funke berichtete über die Neuerungen im Bereich Digitalisierung. Er stellte den Mitgliedern das digitale Bezahlen „kwitt“ mit dem Smartphone vor und wies auf den Video-Newsletter im landwirtschaftlichen Bereich hin. „Dieser Community gehören mittlerweile mehr als 900 Nutzer an mit steigender Zahl“, sagte Funke. Für 2019 präsentierte Funke die neue digitale Anwendung „myfarmvis“. „Dieses Nutzerportal ist in enger Zusammenarbeit mit unserer Hauptgenossenschaft, AGRAVIS Raiffeisen AG, entstanden.“ Hier erhalten landwirtschaftliche Kunden ihre Belege digital, können die Software „Delos“ zur Nährstoffbilanzierung nutzen, von Applikationen für das Net-Farming profitieren und im Online-Shop einkaufen. Funke ging außerdem auf geplante mittelfristige Veränderungen des Lagerstellenkonzeptes der Genossenschaft ein. Durch die Veränderungen sollen räumliche Nähe zu Mitgliedern und Kunden weiterhin im Fokus stehen.
Einer der größten Arbeitgeber in der Region
Vorstandsmitglied Holger Terhalle berichtete über die stabile Entwicklung der mehr als 30 Tochterunternehmen der Genossenschaft. Als bedeutend bezeichnete Terhalle den Kauf des Kraftfutterwerkes in Dörpen 2018 sowie die Umstrukturierung und Ausgliederung des Einzelhandelsgeschäftes der Genossenschaft in die Tochter Raiffeisen Ems-Vechte Tank & Markt GmbH zum 1. Juli 2019. „Insgesamt geben wir konzernweit mittlerweile mehr als 600 Beschäftigten einen Arbeitsplatz, davon befinden sich 42 Beschäftigte noch in einer Ausbildung. Damit zählen wir zu den größten Arbeitgebern in der Region. In 2018 haben wir mehr als 220.000 Euro in die Aus- und Weiterbildung unserer Mitarbeiter investiert“, berichtete Terhalle.
Ausschüttung und Wahlen
Die Genossenschaftsmitglieder stimmten der Ausschüttung einer Dividende und Warenrückvergütung von über drei Millionen Euro brutto an die Mitglieder zu.
Benno Föcke, Berthold Holterhus, Geert Kamerhuis, Henning Lucas, Heinrich Niers sowie Günter Schlarmann wurden mehrheitlich in ihren Ämtern bestätigt und wieder in den Aufsichtsrat gewählt. Neu in den Aufsichtsrat gewählt wurden Heinrich Behnen und Irmgard Rolfes-Hinson. Bei den Wahlen zum Warenbeirat wurden Heiner Ostermann, Johann Blenke, Heinrich Krüssel, Ralf Jansen, Bernhard Valhaus sowie Willy Heymann ebenfalls mehrheitlich wiedergewählt. Imko Reiners wurde neu in den Warenbeirat gewählt. Gerhard Büning und Hermann Borgmann schieden nach jahrzehntelangem Mitwirken im Gremium altersbedingt aus. Aufsichtsratsvorsitzender Otto Lieber bedankte sich bei den Ausscheidenden für das erfolgreiche Mitwirken im Gremium für die Genossenschaft in den letzten Jahrzehnten.
Zu den Ehrengästen gehörte Dr. Dirk Köckler, Vorstandsvorsitzender der Hauptgenossenschaft AGRAVIS Raiffeisen AG. Er bedankte sich für die sehr gute Zusammenarbeit. „Gemeinsam werden wir im Schulterschluss die vor uns und der gesamten Agrarbranche liegenden Herausforderungen erfolgreich meistern“, so Köckler weiter.